Die Vision

Eine neue Sporthalle als attraktives Vereinszentrum

Einige unserer Sportler sind über die ganze Stadt verteilt. Sie trainieren zumeist in Schulturnhallen oder auf gemieteten Sportflächen. Wir verfügen zwar über ein Vereinsgelände, jedoch nicht über einen zentralen Ort der Begegnung und des Austauschs. Neben den Erfordernissen wie Hallenflächen, Umkleiden und Sanitäranlagen soll eine neue Sporthalle sich zum Zentrum des Vereins entwickeln, wo sich möglichst viele Sportler der unterschiedlichsten Abteilungen begegnen. Die Multifunktionalität des Gebäudes hat deshalb einen hohen Stellenwert. Ein modern ausgestatteter Kraftraum, Sozial- und Schulungsräume sowie ein Veranstaltungssaal bieten Nutzungsmöglichkeiten, die denen einer einfachen Sporthalle deutlich überlegen sind. 

Der Weg

Zwei Probleme, eine Lösung

Es ist kein Geheimnis, dass unsere Karl Burg Halle an Altersschwäche leidet. Das Gebäude aus den 1920er- Jahren plagen diverse Beschwerden, die sich nicht mit Pflaster und Salbe beheben lassen. Im Keller dringt Wasser ein, das Mauerwerk ist nicht mehr solide und die Leitungen in den Wänden hätten schon im letzten Jahrtausend erneuert werden müssen. Heizung, Wärmedämmung und sanitäre Anlagen entsprechen schon längst nicht mehr den heutigen Anforderungen. Um das Gebäude richtig instand zu setzen, müsste man im Keller beginnen und sich bis zum Dach hocharbeiten. Dabei bliebe kaum ein Stein auf dem anderen. Lohnt sich das? In unseren Abteilungen Lacrosse, Ultimate Frisbee, Fußball und Leichtathletik gehen mehr als tausend Mitglieder ihrem Sport nach. Dafür stehen auf unserem Vereinsgelände insgesamt acht Umkleidekabinen und sechs Duschräume zur Verfügung. Vor allem an den zahlreichen Wettkampf- Wochenenden, an denen sich zusätzlich viele Gastmannschaften auf unseren Sportanlagen tummeln, reicht der Platz längst nicht mehr aus. Es ist deshalb keine Seltenheit, dass sich Mannschaften im Freien umziehen. Neben den wenig einladenden Umkleiden und Duschen, vor allem in der Karl Burg Halle, ist dieser Mangel an Räumen eklatant. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Für die beiden Probleme – eine altersschwache Halle und viel zu wenige Umkleiden und Duschen, die schon lange den Anforderungen nicht mehr genügen – gibt es eine gemeinsame Lösung: der Neubau einer Sporthalle auf unserem Vereinsgelände.

Eine große Herausforderung

Der Bau einer neuen Sporthalle ist keine Kleinigkeit, ganz im Gegenteil. Für unseren Verein, der 2023 sein hundertjähriges Jubiläum feiern durfte, bedeutet der Bau einer neuen Sporthalle ein Jahrhundertprojekt. Diese Mammutaufgabe zu meistern stellt vor allem die Vereinsführung vor große Herausforderungen. Das Projekt muss gut durchdacht und bis ins letzte Detail durchgeplant werden, damit es nicht auf halbem Weg zu scheitern droht. Von der Standortwahl und der Abstimmung mit der Stadtverwaltung über die Vorplanungsphase bis zum konkreten Entwurf samt Kostenschätzung müssen umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden. Erst wenn alle notwendigen Informationen vorliegen, können die Vereinsmitglieder sich eine Meinung bilden und über das Projekt entscheiden.

Die Standortwahl

Die Möglichkeiten auf unserem Vereinsgelände sind begrenzt. Zum einen haben wir nur wenig Fläche, die für einen Neubau in Frage kommt und zum anderen müssen die Vorgaben der Behörden umgesetzt werden. Das Jahnhäusle steht unter Denkmalschutz, ebenso wie der Zufahrtsweg samt Bäumen und die beiden Torelemente an der Schwarzwaldstraße. Dieser Bereich, der als Ensemble klassifiziert wurde, ist laut Landesdenkmalbehörde unantastbar. Ein Bau auf den Beachplätzen kommt nicht in Frage, da das fragliche Gebäude dann eine Nord-Süd-Ausrichtung aufweisen würde. Dagegen spricht sich die Stadtverwaltung aus, da auf der Sportachse Ost eine Halle in Ost-West-Richtung gebaut werden soll. Auf dem Hartplatz neben den Tennisplätzen darf gemäß Beschluss der Stadt nicht in die Höhe gebaut werden, um den „Höllentäler“ und dessen klimatische Bedeutung für die Innenstadt nicht zu beeinträchtigen. Ein Abriss der Karl Burg Halle, um damit Platz für einen Neubau zu schaffen, scheidet ebenfalls aus, da einerseits der Platz ziemlich begrenzt ist, weil laut Vorgaben der Stadt unsere Parkplätze erhalten werden müssen, und wir andererseits zwischen Abriss des alten und Bezug des neuen Gebäudes für einen Zeitraum von etwa drei Jahren keine Sporthalle (und zwei Umkleiden samt Duschen weniger) auf unserem Gelände zur Verfügung hätten. Durch die vielen K.o.-Kriterien bei der Standortwahl blieb letzten Endes nur noch eine Möglichkeit übrig: der Abriss der Kegelbahn, des Bewirtungsraums und der Tribüne. Um aus der Not eine Tugend zu machen, bietet dieser einzig mögliche Standort einen besonderen Vorteil. Über die neue Sporthalle können später die benachbarten Gebäude Geschäftsstelle/ Gaststätte und Jahnhäusle/ Leichtathletikhaus energetisch mitversorgt werden. So kann zum Beispiel die alte Ölheizung, die das Jahnhäusle und das Leichtathletikhaus mit Wärme und Warmwasser versorgt, ersetzt werden. Dieser neue Standort wurde bereits mit dem Stadtplanungsamt abgestimmt.

Das Konzept

Um ein Konzept für die neue Sporthalle zu entwickeln, mussten eine ganze Reihe von Faktoren berücksichtigt werden. Zuallererst gibt der vorhandene Platz den Grundriss bereits vor: ein Rechteck mit 40 Metern Länge und 30 Metern Breite. Eine Dreifeldhalle mit einem Spielfeldmaß von 45 Metern Länge (Handballfeld) ist daher nicht realisierbar. Die Halle selbst kann demnach nur maximal 30 Meter lang sein (z.B. für Volleyball oder Basketball) bei einer Höhe von 7,50 Metern. 

An zweiter Stelle steht unser dringender Bedarf an Umkleiden und Sanitärräumen. Das Gebäude soll mit bis zu 15 neuen Umkleideräumen ausgestattet werden. Damit wäre unsere prekäre Situation in diesem Punkt aufgelöst. Für diverse andere Sportgruppen (Tischtennis, Turnen, Gesundheitskurse, Kraftsport etc.) bieten vier Gymnastikräume und ein Kraftraum Platz. Ein anderer Faktor wurde von außen an uns herangetragen. Der Freiburger Turniertanzclub TTC Rot-Weiß Freiburg benötigt dringend neue Räumlichkeiten. Auf Anregung des Sportreferats der Stadt Freiburg haben wir Gespräche über eine mögliche Aufnahme der Mitglieder des Tanzsportvereins aufgenommen. Wenn unsere neue Sporthalle drei Stockwerke aufweisen würde, könnten wir über der Halle einen Veranstaltungssaal mit 30 Metern Länge und 15 Metern Breite einrichten.

Neben der Nutzung bei Mitgliederversammlungen, Vereinsfeiern etc. und Gesundheitssportangeboten (Yoga, Pilates etc.) könnte eine neu zu gründende Tanzabteilung diesen Raum als Trainings- und Wettkampffläche nutzen. Im Zuge dieser neuen sympathischen Sportart – der Tanzsport ist sicherlich auch für viele unserer Mitglieder interessant – würde der PTSV Jahn auf einen Schlag etwa 300 bis 400 neue Mitglieder gewinnen und damit rund 40.000 bis 50.000 Euro jährlich an zusätzlichen Grundbeiträgen generieren, die in die Finanzierung der Halle einfließen. Da sich einige Tänzer auf hohem Niveau bewegen und erfolgreich an nationalen und internationalen Meisterschaften teilnehmen, wäre ihre Aufnahme in unseren Verein für den PTSV Jahn auch sportlich ein Gewinn. 

Als in unserer Region führender Verein im Bereich Inklusion muss Barrierefreiheit eine Selbstverständlichkeit sein. Ein Aufzug würde nicht nur Rollstuhlfahrenden den Weg zur Sporthalle, den Gymnastikräumen, dem Veranstaltungssaal und den Sanitärräumen ermöglichen, sondern endlich auch zu unserer Geschäftsstelle, die bisher mit dem Rollstuhl nicht erreichbar ist. In einer neuen Sporthalle könnten wir dann unser Angebot an Handicap-Sport deutlich ausweiten (z.B. Rollstuhl-Volleyball, Rollstuhl-Tischtennis usw.). Auch Sport für Blinde und Sehbehinderte wäre in einer modernen Halle durchaus möglich. Ein Faktor, über den die Vereinsführung während der Vorplanungsphase intensiv diskutiert hat, betrifft die technische Umsetzung des Gebäudes. 

Um die richtige Entscheidung treffen zu können, wurden zwei Architekturbüros beauftragt, erste Entwürfe anzufertigen. Vorgelegt wurden daraufhin ein Entwurf in Stahlbetonbauweise und ein Entwurf in Holzbauweise. Die Kostenschätzungen für beide Entwürfe, die sich auf vergleichbare Raumkonzepte gründen, sind nahezu identisch. Nach intensiven Beratungen hat sich die Vereinsführung entschlossen, der Holzkonstruktion den Vorzug zu geben. Gegenüber Stahlbeton bietet Holz den entscheidenden Vorteil, ein angenehmeres Klima im Gebäude zu schaffen, was vor allem bei der Sportausübung zum Tragen kommen wird.